Nach Gerard Mestrallet, dem Unternehmensleiter des französischen Energieversorgungskonzerns GDF Suez, ist Wasser das Öl des 21. Jahrhunderts. Die Zeitschrift „Capital“ spricht, in Anlehnung an den Goldrausch, vom „Wasserrausch“. Zwar sind zwei Drittel unseres „blauen Planeten“ mit Wasser bedeckt, davon aber nur 2,6 Prozent Süß- und von dem wiederum nur 0,3 Prozent Trinkwasser. Würde das gesamte Wasser der Erde einen Fünf-Liter-Eimer füllen, entspräche das verfügbare Trinkwasser einer einzigen Kaffeelöffelfüllung. Mit der rasant wachsenden Weltbevölkerung, der wasserintensiven Wirtschaft und der zunehmenden Gewässerverschmutzung verschärft sich in manchen Regionen der Wassermangel, das Konfliktpotenzial steigt bis hin zu „Wasserkriegen“. In der Weltwasserwoche 2007 wurde festgestellt, dass der Wassermarkt wie kaum eine andere Branche wächst. Neben emotionalen und existenziellen Nöten spielen harte Wirtschaftsinteressen der Großkonzerne eine Rolle. Treffend hat es Klaus Töpfer, früherer Bundesumweltminister, in seiner Funktion als Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, formuliert: „Aus meiner Sicht sind die unterschiedliche Wassersituation in den Ländern der Erde und daraus resultierende Probleme eine der zentralen Zukunftsfragen der Menschheit.“